Influencer-Marketing ist längst kein experimentelles Spielfeld mehr – es hat sich als feste Größe im digitalen Marketing etabliert. Doch wie sieht der Markt im Jahr 2025 aus? Welche Plattformen dominieren, welche Content-Formate sind besonders wirkungsvoll, und welche Herausforderungen müssen Unternehmen bewältigen?
Diese Fragen haben wir gemeinsam mit dem Bundesverband Influencer Marketing (BVIM) untersucht. Basierend auf einer umfangreichen Branchenumfrage mit über 400 Experten aus den Bereichen Advertiser, Agenturen, Netzwerke und Influencer haben wir die entscheidenden Trends und Entwicklungen für das kommende Jahr zusammengefasst.
Influencer-Marketing 2025: Zwischen Wachstum und Wandel
Die Social-Media-Welt verändert sich stetig – neue Plattform-Features, geänderte Algorithmen und ein verändertes Nutzerverhalten fordern von Marken und Influencern eine kontinuierliche Anpassung. Trotz Herausforderungen wie sinkender organischer Reichweite und steigender Kosten bleibt Influencer-Marketing eine der erfolgreichsten und am stärksten wachsenden Marketing-Disziplinen.
Besonders auffällig: Immer mehr Unternehmen investieren verstärkt in Influencer-Kampagnen, um ihre Markenbotschaften authentisch und zielgerichtet zu verbreiten. Die Budgets steigen, und der Kanal wird zunehmend professioneller und datengetriebener gesteuert. Gleichzeitig verändern sich aber auch die Erwartungen an Plattformen, Inhalte und Messmethoden.
Diese 5 Trends werden das Influencer-Marketing 2025 bestimmen
1. Plattform-Verschiebungen: Wo lohnt sich Influencer-Marketing am meisten?
Instagram bleibt weiterhin die führende Plattform für Influencer-Kampagnen, doch TikTok wächst unaufhaltsam und wird für viele Unternehmen zur ersten Wahl, wenn es um kreative, virale Inhalte geht. YouTube bleibt für Langform-Content relevant, während Blogs und Podcasts in ihrer Bedeutung weiter abnehmen. Marken müssen genau abwägen, welche Kanäle sich für ihre Zielgruppen und Inhalte am besten eignen.
2. Content-Formate im Wandel: Kurz, interaktiv und Story-getrieben
Kurzform-Videos haben sich endgültig als Standard etabliert. Mit einem Anteil von 85 % gehören sie zu den wichtigsten Formaten, gefolgt von Stories, die spontane und exklusive Einblicke ermöglichen. Traditionelle Feed-Posts oder längere Blogartikel verlieren zunehmend an Relevanz, da sich das Nutzerverhalten weiter in Richtung schneller, interaktiver Inhalte verschiebt. Wer sich 2025 behaupten will, muss in diesen Formaten präsent sein.
3. Künstliche Intelligenz als Gamechanger
Automatisierung und KI-gestützte Tools verändern das Influencer-Marketing in nahezu allen Bereichen. Von der Identifikation passender Creator über die Content-Erstellung bis hin zur Erfolgsmessung – AI-Technologien erleichtern die Skalierung und optimieren Kampagnen-Effizienz. Schon jetzt planen rund 80 % der Unternehmen, KI verstärkt in ihre Prozesse zu integrieren.
4. Erfolgsmessung bleibt eine Herausforderung
Die Messbarkeit von Influencer-Kampagnen ist nach wie vor ein schwieriges Thema. 92 % der Unternehmen geben an, dass sie die ROI-Messung als herausfordernd empfinden. Während klassische Tracking-Methoden wie Gutscheincodes oder UTM-Links weiter genutzt werden, steigt die Nachfrage nach genaueren Attribution-Modellen und datengetriebenen Analytics-Lösungen. Unternehmen müssen hier nachjustieren, um den Erfolg von Kampagnen besser bewerten zu können.
5. Langfristige Partnerschaften statt One-Shot-Kampagnen
Die Ära der einmaligen Influencer-Kooperationen geht zu Ende. Immer mehr Marken setzen auf langfristige Partnerschaften, um nachhaltige Brand-Awareness aufzubauen und eine engere Bindung zwischen Influencern und ihrer Community zu schaffen. Dies stärkt die Glaubwürdigkeit und führt zu besseren Kampagnenergebnissen.
Was Unternehmen jetzt tun sollten
Die Trends zeigen klar: Influencer-Marketing wird datengetriebener, technischer und gleichzeitig anspruchsvoller in der Content-Gestaltung. Unternehmen, die langfristig erfolgreich sein wollen, sollten sich auf folgende Maßnahmen konzentrieren:
✔ Plattform-Strategie überdenken – Instagram und TikTok bieten die größten Reichweiten, müssen aber je nach Zielgruppe unterschiedlich genutzt werden.
✔ In Kurzform-Content investieren – Reels, Shorts und Stories sind die mit Abstand erfolgreichsten Formate.
✔ KI-gestützte Tools nutzen – Automatisierung kann helfen, effizienter zu arbeiten und bessere Ergebnisse zu erzielen.
✔ Messbarkeit verbessern – Tracking-Lösungen optimieren und datengetriebene Entscheidungen treffen.
✔ Langfristige Kooperationen aufbauen – Influencer als echte Markenbotschafter statt nur für einmalige Kampagnen nutzen.
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Expertenfazit von Simon Hörtreiter – Influencer Marketing Manager bei Influencer360
„Das Influencer-Marketing befindet sich an einem entscheidenden Wendepunkt. Die Ergebnisse des State of German Influencer Marketing 2025 Reports zeigen klare Trends, doch hinter den Zahlen steht eine tiefere Entwicklung, die Marken und Unternehmen zum Umdenken zwingt.
Es reicht längst nicht mehr aus, nur auf die richtigen Plattformen oder Influencer zu setzen – die gesamte Herangehensweise muss sich weiterentwickeln. Instagram bleibt zwar führend, aber der Wettbewerb um Sichtbarkeit ist härter denn je. TikTok hingegen bietet weiterhin großes organisches Potenzial, doch nicht jede Marke versteht, wie sie die Plattform strategisch für sich nutzen kann. Die einfache Übertragung von Inhalten von einer Plattform zur nächsten funktioniert nicht mehr. Marken müssen für jede Plattform eigene Konzepte entwickeln, die den Nutzererwartungen entsprechen.
Besonders auffällig ist, dass Kurzform-Videos sich als Standard etabliert haben. Das mag wenig überraschend klingen, aber die eigentliche Herausforderung liegt woanders: Die meisten Unternehmen unterschätzen immer noch, wie sich der Content-Konsum verändert hat. Es geht nicht nur darum, Inhalte schnell und snackable zu gestalten – es geht darum, Emotionen in Sekundenbruchteilen zu vermitteln und den Algorithmus für sich arbeiten zu lassen. Marken, die 2025 weiterhin auf klassische Feed-Posts setzen, verschenken enormes Potenzial.
Ein entscheidender Faktor, der in vielen Strategien noch nicht ausgereift ist, ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Dass 80 % der Unternehmen AI-gestützte Tools nutzen oder dies planen, zeigt, dass hier großes Vertrauen besteht – doch die wenigsten nutzen die Technologie wirklich strategisch. KI kann mehr als nur Prozesse automatisieren. Sie kann kreative Entscheidungen beeinflussen, Performance-Prognosen liefern und sogar neue Influencer identifizieren, die für eine Marke relevant sind, bevor sie ihren Peak erreichen. Unternehmen, die hier frühzeitig investieren, werden langfristig klar im Vorteil sein.
Ein Punkt, der oft unterschätzt wird, ist die ROI-Messung im Influencer-Marketing. Dass 92 % der Unternehmen Schwierigkeiten haben, den Erfolg von Kampagnen klar zu definieren, zeigt, dass hier noch viel Verbesserungspotenzial besteht. Es reicht nicht aus, nur auf Reichweite oder Engagement zu schauen. Die Wirkung von Influencer-Kampagnen entfaltet sich oft über Monate hinweg und beeinflusst neben direkten Verkäufen auch Markenwahrnehmung und langfristige Kundenbindung. Unternehmen müssen ihre Erfolgsmetriken überdenken und auch qualitative Faktoren stärker einfließen lassen, anstatt sich nur auf kurzfristige Performance-Werte zu verlassen.
Ein weiteres zentrales Learning aus den aktuellen Entwicklungen ist die zunehmende Bedeutung langfristiger Partnerschaften. Die Zeit der One-Off-Kampagnen ist vorbei. Unternehmen, die mit Influencern über längere Zeiträume hinweg arbeiten, erzielen nicht nur authentischere Ergebnisse, sondern bauen auch eine viel engere Bindung zur Zielgruppe auf. Die Zukunft gehört Marken, die Influencer als echte Markenbotschafter einbinden und nicht nur als kurzfristige Werbepartner betrachten.
Zusammenfassend zeigt sich: Influencer-Marketing wird komplexer, aber auch wirkungsvoller – wenn es richtig eingesetzt wird. Plattform-Strategien müssen differenzierter gedacht werden, Kurzform-Content darf nicht nur als Trend gesehen werden, sondern als neue Norm, KI muss gezielt integriert werden, und Erfolgsmessung braucht dringend eine Weiterentwicklung. Wer sich frühzeitig mit diesen Veränderungen auseinandersetzt und die richtigen Maßnahmen ergreift, wird in der neuen Influencer-Marketing-Ära nicht nur bestehen, sondern sie aktiv mitgestalten.“
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